Leonhard STEINER (* 1836, † 1920)

(Leonhard Steiner-Cramer)

Leonhard Steiner war ein bekannter Maler aus Zürich, der die Malerei – insbesondere die Landschaftsmalerei – als Autodidakt erlernte. Er brachte es zu internationalem Erfolg mit seiner Malerei.

Neben der Malerei war Leonhard Steiner, der eigentlich aus einer begüterten Seidenindustriellenfamilie stammte und zeitweise auch das väterliche Geschäft übernahm, als Poet bekannt und galt als Zürcher Heimatdichter.

Der Zürcher Landschaftsmaler Leonhard Steiner beim Malen im Maderanertal mit Hirtenbub.

Der Zürcher Landschaftsmaler Leonhard Steiner beim Malen im Maderanertal mit Hirtenbub um das Jahr 1911
[Fotograf: Dr. Carl Jaeger, Quelle: Bildarchiv, ETH-Bibliothek, Lizenz: BY-SA 4.0, Kontrast-Bearbeitung: Robert Züblin]

 
 

Kurzbiografie

Geboren wurde Leonhard Steiner 1836 in Zürich, wo er 1920 verstarb.

Leonhard Steiner stammt ursprünglich aus einer begüterten Seidenindustriellen-Familie. Zunächst war Leonhard Steiner gezwungen, den väterlichen Betrieb in der Seidenindustrie zu übernehmen. Dieses Geschäft, mit Sitz in Mailand, musste jedoch um 1880 wegen grosser Verluste aufgegeben werden.

Leonhard Steiner hat sich die Malerei autodidaktisch beigebracht, insbesondere die Landschaftsmalerei (Hochgebirgslanschaften und Naturstücke).

Neben der Malerei schrieb Leonhard Steiner Gedichte und Theaterstücke.

Mit 48 Jahren, also um 1884, bestritt Leonhard Steiner den gesamten Lebensunterhalt für seine 10-köpfige Familie als Maler und Poet.

Leonhard Steiner war ausserdem Präsident des Börsenvereins Zürich, Präsident der Kaufmännischen Gesellschaft Zürich und Vorstand des Schweizerischen Handels- und Industrievereins (SHV).

 

Werke von Leonhard Steiner

Im Folgenden finden Sie Kunstwerke von dem Maler Leonhard Steiner.

Künstlerverzeichnisse:

 

Sammlungen mit Leonhard Steiner Werken

Nachfolgend haben wir Sammlungen aufgeführt, in denen sich Leonhard Steiner Werke befinden:

 

Ausstellungen von Leonhard Steiner

Die Werke von Leonhard Steiner wurden in mehreren Ausstellungen in Zürich gezeigt:

  • Künstlerhaus: 1897, 1898 und 1906
  • Helmhaus in Zürich: 1909, 1912 und 1916
 

Autobiografie von Leonhard Steiner

 

„Leonhard Steiner
als Maler.

Autobiographische Skizze.

Ich bin geboren am 9. November 1836 und habe mich um 1884,
also mit 48 Jahren, dem Berufe eines Landschaftsmalers zugewandt,
nachdem widrige Verhältnisse mich dazu gebracht hatten, der bis-
herigen kaufmännischen Tätigkeit zu entsagen.
Als Aquarellist und Landschafter bin ich Autodidakt, aber in
meinen Jugendjahren habe ich von J. J. Schweizer, dem Lehrer
Rudolf Kollers, gediegenen Unterricht im porträtzeichnen erhalten.
Als Beweis hiefür diene ein 1832 gezeichnetes Kreideporträt eines
Knaben, das sich in der Vitrine ausgestellt findet.
Meine Studien machte und mache ich alljährlich in verschiedenen
Gebirgsgegenden der Schweiz; auch in Tirol und am Mittelmeer
(Riviera, Capri, Sizilien) habe ich wiederholt gearbeitet.
Meine Bilder, deren ich eine schöne Anzahl verkaufte, finden
sich, außer in Zürich und anderen Schweizerstädten, hauptsächlich
in Deutschland, wo unter anderen ein hoher Herr, Besitzer einer
namhaften Kunstsammlung, über 70 Blätter meiner Aquarelle
erworben hat. Als meinen vornehmsten Käufer erwähne ich König
Karl von Rumänien, der im Jahre 1903 eine von mir in Ragaz
veranstaltete Ausstellung mit wiederholtem Besuche und mehreren
Einkäufen auszeichnete.
In neuester Zeit werde ich von den „Modernen“ als suranneé
chikaniert. Ich überlasse es den Besuchern meiner Ausstellung,
zu entscheiden, ob eine Kunst veraltet ist, die nichts anderes will,
als der Natur immer näher zu kommen und ihre erhabensten wie
ihre intimsten Schönheiten möglichst getreu wiederzugeben.“


(Quelle: Zürcher Kunst-Gesellschaft (Hrsg.): Joh. Gottfr. Steffan, 1815-1905, Leonhard Steiner, Geb. 9. Nov. 1836, Faltblatt zur Ausstellung im Künstlerhaus in Zürich, Zürich 1906.)