Henriette MEYRAT (* 1874, † 1954)

(Henriette Thérèse Meyrat)

Henriette Meyrat (Henriette Thérèse Meyrat) war eine Schweizer Künstlerin, die durch ihre Malerei und ihre Gedichte bekannt wurde.

Öl auf Leinwand mit Hügellandschaft in Abenddämmerung von Henriette Meyrat
Öl auf Leinwand mit Hügellandschaft in Abenddämmerung von Henriette Meyrat
 
 

Henriette Meyrat ist im Jahr 1874 in Saint-Imier (Kanton Bern, Schweiz) geboren.

Sie malte vor allem Landschaften. Henriette Meyrat war aber nicht nur Malerin, sondern auch Schriftstellerin. Sie veröffentlichte mehrere Gedichtbände: Cordes d’or:poésies pour enfants (1940), und L’espoir triomphant (1941), Letzterer wurde von ihrem Bruder Jacques Meyrat illustriert.

Zu ihrer Zeit stand Henriette Meyrat lange im Schatten von anderen Künstlern, insbesondere im Schatten von Männern,[1] was auch anderen Künstlerinnen in der Schweiz widerfahren ist. So gab es bereits im 19. Jahrhundert einen nicht zu unterschätzenden Anteil von Künstlerinnen in der Schweizer Kunstproduktion. Künstlerinnen wurde aber etwa die Aufnahme in der GSMBA (Gesellschaft Schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten) verwehrt, wobei Ferdinand Hodler sich hier besonders entschieden gegen die Aufnahme der Frauen in die GSMBA einsetzte, wo Hodler lange Zeit eine führende Rolle innehatte.[2]

In der Konsequenz haben Künstlerinnen in der Schweiz eine eigene Künstler-Gesellschaft gegründet, und zwar zunächst in Lausanne im Jahr 1902 die «Société Romande des Femmes Peintres et Sculpteurs». Unter anderem aus dieser Gesellschaft ging die heutige Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen (SGBK) hervor.

Heute wird Henriette Meyrat die ihr zustehende Würdigung zuteil, etwa im Musée de Saint-Imier (Kanton Bern) im Salle des Beaux-Arts, wo Werke von Henriette Meyrat in einer permanenten Ausstellung präsentiert werden.

Henriette Meyrat ist im Jahr 1954 in Saint-Aubin (Kanton Freiburg, Schweiz) gestorben.

Künstlerverzeichnisse
Henriette Meyrat im SIKART Lexikon

Henriette Meyrat im „Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen (SGBK)“-Mitgliederverzeichnis

Quellen
[1] Salle des Beaux-Arts – Musée de Saint-Imier (zuletzt aufgerufen: 21.8.2025)

[2] Huber, Dorothee: Zur Präsenz der Künstlerinnen im schweizerischen Kunstbetrieb 1890-1928, in: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte = Revue suisse d’art et d’archéologie = Rivista svizzera d’arte e d’archeologia = Journal of Swiss archeology and art history, Band 43 (1986), Heft 4: L’art suisse s’expose, S. 399, 401. (zuletzt aufgerufen: 21.8.2025)