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Studiokeramik – Moderne Keramik – Keramikkunst – Keramik Shop
Die Online-Kunstgalerie ROBERT ZÜBLIN bietet auch Studiokeramik zum Kaufen an (studio pottery), moderne Keramik beziehungsweise Keramikkunst, darunter Sammlerstücke für Ihre Keramik-Sammlung beziehungsweise Kunstsammlung; ist also zum Teil auch Keramik-Shop. Neben Stücken aus der Zeit des Jugendstils und der Bauhaus-Zeit gibt es auch Stücke aus der Zeit des Art déco, den 1940er, 1950er und 1960er Jahren und noch späterer Epochen. Es gibt auch Studiokeramik aus der DDR.
Zu den Studiokeramiken im Kunstgalerie-Online-Shop
Foto: Robert Züblin
Was ist Studiokeramik?
Sie fragen sich, was bedeutet Studiokeramik? Die Studiokeramik-Definition ist grundsätzlich, dass es sich bei dieser Art der Keramik um Stücke handelt, die aus einer Werkstatt (Studio) stammen – im Unterschied zu Industriekeramik, die durch die Massenfertigung einen wesentlich größeren Output hat und auch im Unterschied zu einem Meisterstück, wo die Keramik durch denjenigen geformt und glasiert wird, der die Keramik auch entworfen hat.
Bei einem Meisterstück oder Künstlerkeramik handelt es sich in der Regel um Unikate, was bei den meisten Stücken mit Laufglasuren schon auf Grund der einzigartigen Glasurverläufe der Fall ist.
Studiokeramiken können Stücke sein, die eine Gebrauchsfunktion haben, wie etwa Vasen, Schalen, Chawane oder Aschenbecher. Eine Studiokeramik kann aber auch eine Bildplatte sein oder eine abstrakte Skulptur ohne jede Gebrauchsfunktion. Sammlerstücke, die ursprünglich eine Gebrauchsfunktion hatten, werden in der Regel jedoch nicht gebraucht, sondern lediglich präsentiert, etwa in einem Regal, auf einem Sideboard (Vitrinenstücke) oder zusammen mit einer etwaigen Kunstsammlung, in der sich etwa auch Kunst-Bilder und/oder Skulpturen befinden.
Keramikkunst und Kunstkeramik
Teilweise liest man auch Kunstkeramik oder Keramikkunst im Zusammenhang mit Studiokeramik, wobei Kunstkeramik die Übersetzung des englischen Begriffes „Art Pottery“ ist, womit ursprünglich in der Zeit zwischen 1870 und 1940 Keramiken mit einem größeren Ausstoß als bei Studiokeramik gemeint waren, also Werkstätten, in denen ein Designer die Arbeit von mehreren Mitarbeitern anleitet. Der Begriff Keramikkünstler (ceramic artist) hingegen wird meist nur zur Bezeichnung von Studiokeramikern verwendet. Keramikkunst wiederum ist ein weiter gefasster Begriff für alle Keramiken aus kulturgeschichtlicher Perspektive.
Moderne Keramik
Auch moderne Keramik wird als Synonym für Studiokeramik und Kunstkeramik verwendet, wobei damit die Zugehörigkeit dieser Keramik zur Bildenden Kunst ausgedrückt werden soll und moderne Keramik eine Anlehnung an den Begriff moderne Kunst ist. Mit dem Begriff moderne Keramik kommt klarer als beim Begriff Studiokeramik zum Ausdruck, dass diese Art der Keramik über die kunsthandwerkliche Gebrauchskeramik beziehungsweise die dekorativen Keramikfiguren hinausgeht. Außerdem grenzt sich moderne Keramik von antiker beziehungsweise historischer Kunstkeramik ab. Weitere Synonyme für Studiokeramik sind Studio-Töpferei und Atelierkeramik.
Geschichte der Keramik
In Japan gab es schon 11000 v. Chr. Werkstücke aus Keramik. In Vorderasien und Europa geht die Geschichte der Keramik bis ungefähr 6000 v. Chr. zurück. Neben Gebrauchsgegenständen wurden auch schon früh dekorative Elemente aus Keramik hergestellt wie Keramikfliesen für Böden und Wände. Beispiele für kunsthandwerkliche Keramik und dekorative Keramikfiguren in der älteren Geschichte sind:
- Frühchinesische Terrakotta-Armee als Grabbeigabe
- Griechische Vasenmalerei
- Römische Keramik-Mosaike
- Seladon-Keramik aus Korea
- Keramik der Maya
- Persische Keramik
- Majolika-Technik in Europa
- Fayence-Technik in Europa
- Delfter Keramik in den Niederlanden
Teilweise gehen diese Techniken auf eine Inspiration durch chinesisches Porzellan zurück. Selbst wenn es sich bei diesen Objekten aus dem Werkstoff Keramik ursprünglich um Gebrauchskeramik oder Zierkeramik handelt, werden diese Stücke aus kulturgeschichtlicher Perspektive oft als Keramikkunst eingeordnet.
Geschichte der modernen Keramik
Die Geschichte der modernen Keramik beginnt mit einem Bruch von der kunsthandwerklichen Produktion zur Produktion in Manufakturen und später mit der industriellen Revolution in Fabriken. Den Anstoß gab insbesondere die Ausbreitung des Bürgertums, also einer größer werdenden Mittelschicht ab dem 18. Jahrhundert, dessen Nachfrage nach Geschirr und Ziergegenständen durch Massenproduktion befriedigt werden musste. Diese Massenware war aber meist nicht durch künstlerische Innovation geprägt, sondern es waren eher Kopien von traditionellen Formen und Dekoren.
Geschichte der Studiokeramik
Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts bildet sich die Studiokeramik (aus dem Englischen: studio pottery) heraus, die sich von der Massenfertigung dadurch abgrenzte, dass nun auch Einzelstücke in Ateliers (Werkstätten, also Studios) gefertigt werden, oft mit künstlerischem Anspruch und häufig von Malern oder Bildhauern entworfen, die zur Töpferei gewechselt sind. Der Zeitpunkt für den Beginn der Geschichte der Studiokeramik ist kein Zufall, da mit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Jugendstil (Art nouveau) zur vollen Blüte gelangt, der teilweise wiederum vom aufkommenden Japonismus inspiriert war. Unter Japonismus versteht man den Einfluss der Kunst aus Japan auf die westliche Kunstproduktion, nachdem Japan in den 1850er Jahren von den USA zur Öffnung gezwungen wurde und die 220-jährige Isolationspolitik Japans endete.
Anfänge
Die ersten Studiokeramiker beziehungsweise Kunstkeramiker waren durch die japanische Gefäßkeramik beeinflusst, die sich durch eine freiere und abstrahierende Formgebung auszeichnet. Neben der Form war aber auch die japanische Glasurgestaltung Inspirationsquelle für die westliche Studiokeramik. Das Besondere an den japanischen Glasuren war das experimentelle Moment, dessen Ergebnis nicht selten vom Zufall abhing. Zu den ersten Studiokeramikern zählen in Frankreich die Familie Massier aus Vallauris, in England Martin Brothers und Bernard Leach, in den USA George E. Ohr, in Spanien Daniel Zuloaga und in Deutschland Richard Mutz (anfangs in der Werkstatt seines Vaters Hermann Mutz mit Stempel „Mutz Altona“) und Henry van de Velde mit Entwürfen für die Bürgeler Jugendstil-Keramik.
Arts and Crafts-Bewegung, Werkbund und Bauhaus
Neben dem Japonismus gab es auch durch die Besinnung auf die traditionelle Handwerkskunst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch die Arts and Crafts-Bewegung ausgehend von England bereits einen Impuls für die Begründung der Studiokeramik. In Deutschland hat sich die Studiokeramik dann über den Werkbund und das Bauhaus – hier zum Beispiel durch Otto Lindig – weiter etabliert, wobei Bauhaus und Werkbund zwar auf den künstlerischen Entwurf von neuen Werkstücken abstellten, aber dabei die serielle Massenproduktion zum Ziel hatten, was sich auch auf die Formgebung auswirkte, die sich etwa an die Gießtechnik anpassen musste und daher möglichst schlicht sein musste. Außerdem hatte das Bauhaus noch den Grundsatz „form follows function“ (die Form folgt der Funktion) im Programm, was sich nicht unbedingt auf den Herstellungsprozess bezog, sondern vor allem auf den Einsatzzweck des jeweiligen Objektes.
Nach 1945
Nach dem zweiten Weltkrieg ging es bei der Studiokeramik vornehmlich um die Herstellung von Einzelstücken, weshalb man statt von Studiokeramik auch von Unikat-Keramik spricht, bei der es sich neben weiterentwickelten Gefäßformen auch um keramische Plastiken oder abstrakte Objekte handeln kann. Einer der treibenden Kräfte der Keramikkunst in Deutschland war der Keramik-Hochschullehrer Walter Popp mit seiner Gründung des Künstlerkollektivs Kasseler Schule für Keramik an der Kunsthochschule Kassel, zu der auch die Popp-Schülerin Heidi Kippenberg gehörte. Bedeutende Vertreter der englischen Studiokeramik sind unter anderem Bernard Leach, Lucie Rie und Hans Coper. In den USA gehören neben Marguerite Friedlaender-Wildenhain, Gertrude und Otto Natzler, Otto und Vivika Heino sowie Beatrice Wood zu den wichtigsten Studiokeramikern nach dem zweiten Weltkrieg.
Keramik-Ausstellungen
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene sich wiederholende Keramik-Ausstellungen, wozu auch Messen gehören, etabliert:
- Grassimesse (1920-1941, Neugründung 1997)
- Biennale Form und Glasur (1969-2000)
- Collect and Origin (zuvor Chelsea crafts fair), London
- International Sculpture Objects & Functional Art Fair (SOFA), Chicago
- International Sculpture Objects & Functional Art Fair (SOFA), New York City
Nachrichten zu aktuellen Keramik-Ausstellungen auch an anderen Orten finden Sie unter folgendem Link: Keramik-News.
Keramik-Museen
Weltweit gibt/gab es mehrere Museen, die sich auf Keramik spezialisiert haben/hatten oder größere Bestände an Keramik zusammengesammelt haben/hatten:
Deutschland
- Keramik-Museum Berlin
- Keramion – Spezialmuseum für Keramik
- Keramikmuseum Westerwald
- Schlosses Villa Ludwigshöhe (Sammlung des Museums für Moderne Keramik)
- Hetjens – Deutsches Keramikmuseum
- Museen der Stadt Landshut
- Museum für Moderne Keramik (für immer geschlossen)
Schweiz
- Ariana Museum (Schweizer Keramik- und Glasmuseum)
- Museum für Gestaltung Zürich
Frankreich
- Musée national de Céramique – Sèvres
Großbritannien
- Birmingham Museum & Art Gallery in Birmingham
- York Art Gallery
- Victoria and Albert Museum
USA
- American Museum of Ceramic Art (AMOCA)
- Museum of Modern Ceramic Art
- Schein–Joseph International Museum of Ceramic Art
Kanada
- Gardiner Museum
- The Art Gallery of Burlington