Beschreibung
Art: Studiokeramik
Entwurf: Richard Bampi (* 1896, † 1965)
Ausführung: Fayence-Manufaktur Richard Bampi, Kandern
Objekt: Vase
Maße: Höhe: 7,5 cm; Durchmesser: 9,5 cm
Scherben: gelblich-brauner Scherben
Oberfläche: weiße und braune Glasur mit einem minimalen Blauanteil
Herstellungszeitraum: 1941 – circa 1952
Zustand: kleine Bestoßung innerhalb des Standringes
Signatur/Marke: RB-Stempel
Details:
Gedrehte Keramik-Vase aus der Fayence-Manufaktur Richard Bampi, Kandern. Walter Gropius, bei dem Bampi 1919 am Bauhaus Architektur studierte, empfahl Bampi statt nur zu zeichnen, ein Handwerk zu erlernen [1]. Richard Bampi ist für seine pastosen Laufglasuren bekannt. Der Marke nach zu urteilen ist diese Vase zwischen 1941 und circa 1952 entstanden [2]. Ab 1941 arbeitete der Keramiker Richard Bampi bei bestimmten Stücken mit dem Maler Julius Bissier zusammen, der Richard Bampi mit der Philosophie des Zen-Buddhismus vertraut machte [3].
Zwar ist nicht ersichtlich, dass Bissier diese Vase hier mit entworfen hat. Dennoch kann diese Vase als Ausdruck des ästhetischen Konzepts des Zen-Buddhismus – dem Wabi-Sabi – verstanden werden, zu dem übrigens auch die Kintsugi-Technik gehört. Danach zeigt sich das Schöne unter anderem in der Einfachheit (hier in Form und Farben) und der Zufälligkeit (ausgedrückt durch die unregelmäßig verlaufende Glasur) [4].
Fußnoten:
1. Verein für keramische Kunst e.V., Keramion – Museum für zeitgenössische keramische Kunst (Hrsg.): Kunst im Keramion, 19, Richard Bampi, Frechen 1981, S. 18.
2. Verein für keramische Kunst e.V., Keramion – Museum für zeitgenössische keramische Kunst (Hrsg.): Kunst im Keramion, 19, Richard Bampi, Frechen 1981, S. 142.
3. Verein für keramische Kunst e.V., Keramion – Museum für zeitgenössische keramische Kunst (Hrsg.): Kunst im Keramion, 19, Richard Bampi, Frechen 1981, S. 48.
4. aus d. Museum für Völkerkunde Leipzig. Einf. u. Erl. von Karla Bilang: Japanische Keramik, Leipzig 1978, S. XI.