Beschreibung
Art: Studiokeramik
Entwurf: Otto Lindig (* 1895, † 1966)
Ausführung: Werkstatt Lindig
Objekt: Vase
Maße: Höhe: 14 cm, Durchmesser: 14,5 cm
Scherben: heller Scherben
Oberfläche: Außenglasur ist grau, beige, blau, grün, weiß, türkis, schwarz; die Innenglasur ist rot-braun; Außenglasur ist teilweise lava-artig mit Kratern und Bläschen
Herstellungsjahr: circa 1940
Zustand: an der Lippe gesprungen, aber mit Klebstoff innerhalb des Sprungs stabilisiert, minimaler Glasurverlust am Sprung auf der Innenseite der Lippe; auf der Schulter in der Glasur zwei unscheinbare Sprünge; Innenglasur hat ein paar Kratzer und ein paar unglasierte Stellen
Signatur: OL„
Details:
Gedreht wurde diese Keramik-Vase von Lindigs Mitarbeiterin Liebfriede Bernstiel, was an den beiden Gänsefüßchen rechts unten neben der OL-Signatur zu erkennen ist [1]. Den Glattbrand (Glasurbrand) führte Otto Lindig jedoch selbst durch [2]. Auch die Glasurherstellung hat er selbst übernommen [3]. Der Bauhaus-Töpfer Otto Lindig wurde vor allem wegen seiner Formgebung bekannt. Dass Lindig auch an der Wirkung seiner Glasuren interessiert war, geriet dabei lange Zeit außer Acht [4]; dass er sehr wirkmächtige Glasuren hergestellt hat, wird an der Vase hier besonders deutlich, die sich durch ihre teilweise lava-artige Struktur auszeichnet.
Eine Vase von Otto Lindig mit ähnlicher Glasur wurde bei einer Auktion für 1000 Euro versteigert [5].
Fußnoten:
1. Weber, Klaus (Hrsg.): Keramik und Bauhaus, Berlin 1989, S. 272.
2. Jakobson, Hans-Peter: Otto Lindig: „Im Grunde ist das Töpfemachen ja immer die gleiche Sache…“, in: Weber, Klaus (Hrsg.): Keramik und Bauhaus, Berlin 1989, S. 53.
3. Erinnerungen Marieluise Fischers an ihre Lehrzeit bei Otto Lindig in Dornburg – Ein Interview, in: Förderkreis Keramik-Museum Bürgel e.V., Träger des Keramikmuseums Bürgel (Hrsg.): Otto Lindig, Die Dornburger Zeit, Gera 2010, S. 38.
4. Jakobson, Hans-Peter: Otto Lindig: „Im Grunde ist das Töpfemachen ja immer die gleiche Sache…“, in: Weber, Klaus (Hrsg.): Keramik und Bauhaus, Berlin 1989, S. 54-55.